15. 01. 2003 Jahreshauptversammlung. Der 1. Vorsitzende Patrick Kohl legt sein Amt nieder, da er studienbedingt nach Mainz zieht. So werden nach §8 (2) der Satzung Nachwahlen nötig. Zum neuen Vorsitzenden wird Dr. Yaghoub Khoschlessan gewählt. Sein Nachfolger im Amt des Kassenprüfers wird Paul Resch.
14. 02. 2003 (Valentinstag), 17.00 - 18.00 Uhr
Auszug aus der Einladung: „Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes“ (Henry Miller)
Mahnwache für Frieden
Das „Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage e.V. – Kreis Bernkastel-Wittlich“ lädt alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Krieg nicht als Lösung gegen Terrorismus betrachten und für eine friedliche Beilegung der Konflikte im Nahen Osten sind, zur Teilnahme ein an einer Mahnwache am Doctor-Brunnen in Bernkastel-Kues (Gestade, Nähe der Verbandsgemeindeverwaltung) am Freitag, 14. Februar 2003 (Valentinstag), 17.00 - 18.00 Uhr ein. Die Veranstaltung, auf der keine Reden gehalten werden, steht unter dem Motto „Weiße Rosen für den Frieden“.
Die Mahnwache wird von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen unterstützt u.a. von Pax Christi, den Ortsverbänden der SPD und der Grünen, der attac-Regionalgruppe Bernkastel-Wittlich, der VBB und dem Kreisverband von Bündnis 90/ Die Grünen.
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Diese Mahnwachen wurden für die Dauer des Irak-Krieges jeden Donnerstag in Bernkastel abgehalten. Das BfMuZ e.V. war auch Mitveranstalter der Mahnwachen, die während des Krieges jeweils Montags in Wittlich stattfanden.
15. 02. 2003 Aufruf an dem internationalen Aktionstag gegen den Irak-Krieg und Teilnahme an der Demonstration in Luxemburg
21. 03. 2003 Ein gutes neues Jahr - Länderabend zum Neujahrsfest
45 Deutsche und Iraner feiern gemeinsam das persische Neujahrsfest
BERNKASTEL-KUES. Iraner und Deutsche kamen zum iranischen Neujahrsfest "Nouruz" zusammen, das traditionell zu Frühlingsbeginn gefeiert wird. Das Fest wurde als erster Länderabend begangen, zu dem das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage eingeladen hatte.
Neben einem kurzen Vortrag über das traditionelle Neujahrsfest, dessen Ursprung und Bedeutung wird ein iranisches Vier-Gang-Menü gereicht.
Yaghoub Khoschlessan erklärt den Gästen des Länderabends die Speisen seiner iranischen Heimat.
Foto: Maria Adrian (TV, 25.03.03)
22. 03. 2003 Aufruf zu und Teilnahme an Demo vor der Airbase Spangdahlem gegen den Irak-Krieg
12. 04. 2003 Aufruf zu und Teilnahme an einer Demo vor der Airbase Spangdahlem gegen den Irak-Krieg und die Erweiterung der Airbase.
07. 06. 2003 Besichtigung der „Gedenkstätte ehemaliges SS-Sonderlager/KZ Hinzert“
Insgesamt wurden in den sechs Jahren, in denen das SS-Sonderlager Hinzert existierte, etwa 13600 Menschen eingesperrt, die zum größten Teil auf ihrem Leidensweg zum Tode nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau kamen. Ein Teil wurde im Lager Hinzert hingerichtet. Am 03. März 1945, beim Einmarsch der Alliierten, wurde das Lager aufgegeben und die verbliebenen Häftlinge nach einem Gewaltmarsch nach Oberhessen schließlich im April 1945 befreit. Die Gedenkstätte "SS-Sonderlager/KZ Hinzert" befindet sich seit 1992 in der Zuständigkeit der Landeszentrale für politische Bildung. Weitere Informationen zum SS-Sonderlager Hinzert: Förderverein Dokumentations- und Begegnungsstätte Ehemaliges KZ Hinzert e. V. Herr Georg Mertes, Karthäuser Str. 74, 54329 Konz oder Herr Dieter Burgard, MdL, Schulstr. 22, 54518 Wittlich
11. 07. 2003 2. Länderabend - Polen zu Gast
in Zusammenarbeit mit dem Hotel „Burg Landshut“, Bernkastel-Kues
Menschen kommen sich näher
BERNKASTEL-KUES (mü) Der polnische Abend des Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage war ein voller Erfolg. Die Gäste erhielten einen Eindruck von Landschaft, Geschichte und der Küche Polens.
21.07.2003 Weinprobe mit den deutschen und israelischen Teilnehmern des Projektes „Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Otmuchów/ Polen“
Im Rahmen der Betreuung israelischer Teilnehmer am Projekt "Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Otmachau/Polen" fand eine Weinprobe mit den israelischen und deutschen Teilnehmer/Innen mit ihren Betreuern im Weingut Maßem in Kues statt. Das Ziel war, der israelischen Gruppe die deutsche bzw. moselländische Weinkultur näher zu bringen. In einer weinfröhlichen Atmosphäre wurden von Frau Maßem Rot- und Weißweine verschiedener Jahrgänge kredenzt, was alle begeisterte.
23.07.2003 Grillfest mit den deutschen und israelischen Teilnehmern des Projektes „Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Otmuchów/ Polen“
seit Juli 2003
Aktive Unterstützung der Bemühungen, eine vietnamesische Familie, die seit 13 Jahren in Deutschland lebt, vor der Abschiebung nach Vietnam zu bewahren
26.07. - 16.08. 2003 Projekt „Restaurierung des jüdischen Friedhofs in Otmuchów/ Polen“. Workcamp mit Jugendlichen aus Deutschland, Israel, Tschechien und Polen (gesonderte Dokumentation erhältlich! Bitte fragen Sie bei uns nach!)
06.08.2003 "Tolle Jugendliche"
Das Projekt "Jüdischer Friedhof in Ottmachau" macht große Fortschritte
Die Jugendlichen aus vier Nationen legen die Grabsteine des jüdischen Friedhofs frei.
Bis vor kurzem war hier noch alles überwuchert. Foto: Ronnie Maurer TV 06.08.2003 MARIA ADRIAN
OTTMACHAU. Acht komplette Grabsteine des jüdischen Friedhofs in Ottmachau, der Partnerstadt der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, haben Jugendliche aus Polen, Tschechien und von der Mosel frei gelegt. Das meldeten Renate Khoschlessan und Elmar Georg Konrath gestern per E-Mail aus Polen.
Die Gruppe Jugendlicher aus der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und die israelische Delegation, die am 26. Juli nach Polen aufgebrochen waren, haben sich in Ottmachau mit polnischen und tschechischen Teilnehmern zu einem guten Team entwickelt. Auf dem jüdischen Friedhof, der völlig überwuchert war, haben sie mittlerweile acht komplette Grabsteine freigelegt, gereinigt und aufgestellt. "Und sie werden die hebräischen Grabinschriften erneuern", berichtet Projektleiterin Renate Khoschlessan auf TV-Anfrage. Sie ist begeistert, wie gut das Projekt funktioniert. "Es sind tolle Jugendliche, die mit Feuereifer bei der Sache sind", berichtet Khoschlessan. Und: Auch in Polen herrschen Temperaturen wie in Deutschland. Glück haben die Teilnehmer, dass der Friedhof in einem Waldstück liegt.
Besuch in Auschwitz setzt Emotionen frei
Neben den ganzen Grabsteinen haben die jungen Leute auch Bruchstücke von zerstörten Steinen gefunden, die werden von den Teilnehmern in eine Denkmalsmauer integriert.
Aber nicht nur auf dem Friedhof selbst wird gearbeitet. Es wurden auch Archive durchforstet auf der Suche nach Informationen über den Friedhof selbst und die dort beerdigten Menschen. Per Internet verglichen die Teilnehmer Bilder und Inschriften. Am Ende soll eine ausführliche Dokumentation zu diesem Projekt stehen, reich bestückt mit Fotos über die Arbeiten, und alles in vier Sprachen übersetzt. Damit ist in erster Linie Elmar Georg Konrath beschäftigt. Der 37-Jährige aus Osann-Monzel ist einer der Betreuer in Ottmachau und arbeitet die meiste Zeit am PC. "Jeder Teilnehmer bekommt eine CD mit den Fotos und der Dokumentation", berichtet Konrath auf TV -Anfrage. Und: Auch ein Link auf der Homepage der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues ist geplant. "Darum kümmert sich Jugendpfleger Guido Moll", so Konrath weiter, der selbst beim Finanzamt Bernkastel-Kues beschäftigt ist. Der Finanzbeamte ist in Ottmachau außerdem für das sportliche Rahmenprogramm zuständig. Neben den sportlichen Aktivitäten gibt es gesellige Veranstaltungen wie die Länderabende, die die Jugendlichen der jeweiligen Delegationen selbst gestalten. Und auch Ausflüge nach Breslau und Krakau hat das Team unternommen.
Ein Höhepunkt war der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz mit einer gemeinsamen ökumenischen und jüdischen Zeremonie zum Gedenken an alle dort Ermordeten. "Dieser Besuch hat emotional viel frei gelegt", sagt Khoschlessan. Bei den so genannten Integrationsgesprächen, die jeden Abend stattfinden, wurde sehr frei darüber diskutiert. Englisch ist dabei die Hauptverständigungssprache, oft werde aber auch in fünf verschiedenen Sprachen geredet, was viel Geduld erfordere, aber auch für viel Spaß sorge. Dass Projekt, dessen Träger das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage ist, soll Integration, Toleranz und Verständnis bei der Jugend fördern. Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. So haben die Jugendlichen beim "deutschen Ländernachmittag" einen Umzug durch Ottmachau gemacht, der unter dem Motto "Karneval, Kirmes und Weinfest" stand.
Das Projekt dauert noch bis Samstag, dann heißt es Abschiednehmen. Die Jugendlichen von der Mosel sind Sonntagmorgen wieder zu Hause.
12.10.2003 Jüdisches Laubhütttenfest im Graach
Das jüdische "Laubhüttenfest" =Erntedankfest war für das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage ein willkommener Anlaß, eines der Feste der jüdischen Kultur und Tradition den interessierten Bürger/Innen näher zu bringen.
Das Fest fand unter einer besonders schönen und geeigneten Laubhütte in Graach, Gestade 1, unter Beteiligung von etwa 30 Personen, u. a. dem Pfarrer evangelischen Kirche Veldenz, Herrn Georg Singer und dem Pastor der katholischen Kirche in Zeltingen-Rachtig, Herrn Stephan Feldhausen, statt.
Die Laubhütte war vorher, wie traditionell üblich, mit Früchten der Jahreszeit, Girlanden und Schmuck dekoriert und mehrere Tische mit allerlei landwirtschaftlichen Erzeugnissen geschmückt. Es standen reichlich Früchte, traditionelle Leckerbissen und israelischer Wein am Ende der Dankzeremonie zum Verzehr bereit.
31.10.2003 Vietnamesicher Länderabend - in Zusammenarbeit mit dem Hotel „Zeltinger Hof“, Zeltingen.
BERNKASTEL-KUES. Zu einem vietnamesischen Abend lädt das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage (BfMuZ) Bernkastel-Wittlich für Freitag, 31. Oktober, 19 Uhr, nach Zeltingen ein. Das Kennenlernen fremder Kulturen trägt zu einem besseren Verständnis füreinander und zu einem friedlichen Miteinander bei. Das Bündnis veranstaltet den Abend in Zusammenarbeit mit dem Hotel-Restaurant "Zeltinger Hof", Kurfürstenstrasse 76, Beginn ist um 19 Uhr. Bei dieser dritten Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Kennen lernen fremder Kulturen" wird mit zwei Kurzvorträgen in die Geschichte, Kultur und Tradition Vietnams eingeführt, vietnamesische Musik live gespielt und ein Vier-Gang-Menü mit vietnamesischen Spezialitäten angeboten.
ZELTINGEN-RACHTIG (mü) Der vietnamesische Abend des "Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage" war ein voller Erfolg und lockte 120 Gäste an. Nicht nur Esskultur konnten sie erleben, sie erhielten auch einen Einblick in die Geschichte und Tradition des asiatischen Landes.
Auf Initiative des "Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage" fand im Hotel Zeltinger Hof in Zeltingen-Rachtig ein vietnamesischer Länderabend statt. "Wir wollen die Kultur fremder Völker den Deutschen näher bringen", schildert der erste Vorsitzende, Dr. Yaghoub Khoschlessan, der mit den Länderabenden Nähe zwischen den Völkern schaffen will. Rund 120 Gäste waren gekommen. Mit diesem Andrang hatte im Vorfeld wohl niemand gerechnet. An jedem Tisch saßen, über zwei Räume verteilt, Deutsche und Vietnamesen gemeinsam, so konnten sie ins Gespräch kommen und sich über ihre Heimat austauschen. Die 16-jährige Dieu Anh Nguyen moderierte charmant den Abend und verschaffte den Gästen Einblicke in die Kultur, Musik, Geschichte, Bräuche, Literatur und Tradition von Vietnam. Sie präsentierte sich in einer traditionellen vietnamesischen Tracht.
Bekleidet war sie mit einer weiten Hose, das knöchellange Kleid bestickt und aufwändig verziert und der Kragen hoch geschlossen. Dieses Gewand tragen die Frauen zu Festtagen, es hat schon viele Moden überlebt.
Einen lukullischen Eindruck bot das Vier-Gang-Menü mit "in Reismehl gefüllte Zwiebel mit Sesam und Salat" als Vorspeise oder dem Hauptgericht Hähnchenbrustgeschnetzeltes mit Gemüse, Mango und Ananas, dazu Eiernudeln und Reis. "Ich bin heute Assistent meiner langjährigen Küchenchefin Hoang Thi Phuong Nga", erläuterte Hotelinhaber Markus Reis. "Heute bin ich mal der Ausländer und verarbeite viele Zutaten, die in meiner Küche nicht alltäglich zu finden sind". Reis hat seinen Hotelbetrieb mit vielen vietnamesischen Mitarbeitern aufgebaut. Leider seien die Arbeitsgenehmigungen so, dass "meine langjährigen Mitarbeiter nicht bleiben dürfen, und aus festen Arbeitsverhältnissen heraus ausgewiesen werden", kritisierte der Hotelier (der TV berichtete).
Doch zurück zum Länderabend: Unter den Gästen waren auch Angelika und Bart Chanet aus Zeltingen. "Das Essen war super, leider ließ die Akustik zu wünschen übrig, und die sicherlich sehr interessanten Informationen über Land und Leute blieben für uns auf der Strecke."
19.11.2003 „Bergen-Belsen überleben“. Zeitzeugen Veranstaltung mit Gerd Klestadt in Zusammenarbeit mit dem Nikolaus-von-Kues-Gymnasium, Bernkastel-Kues (Durchführung vormittags während der Unterrichtszeit)
Der Holocaust-Überlebende Gerd Klestadt unterhält sich mit Schülern über den Horror seiner Jugend. Foto: Marita Blahak TV 29.11.03
Persönliche Tragik macht Unfassbares greifbar
Schüler sind beeindruckt und betroffen von Vortrag eines Holocaust-Überlebenden
BERNKASTEL-KUES. (mbl) Bedrückende Stille herrschte in der Aula des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums, als 200 Schülerinnen und Schüler dem Vortrag von Gerd Klestadt lauschten.
Als Überlebender der Shoah (Holocaust) berichtete der 70-Jährige den Gymnasiasten über die "Tragödie meiner zerstörten Jugend". Auf Anregung von Yaghoub Khoschlessan vom "Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage" kam das Treffen zustande. "Ich bin froh, dass sie gekommen sind, denn es wird nicht mehr lange möglich sein, Zeitzeugen zu hören", sagte Schulleiter Dr. Karl-Heinz Musseleck. Klestadt ist die Erinnerung an die Schrecken vor einigen Jahren wiedergekommen. Vor vier Jahre hat er eine Therapie begonnen, um das Erlebte zu verarbeiten. Seitdem spricht er öffentlich darüber - gerade vor der Jugend, den "Führungskräften von morgen".
"Ich bitte sie im Geiste der Erinnerung an die, die keine Chance hatten, zu überleben, immer dann zu reagieren, wenn andere die Rechte ihrer Mitbürger nicht respektieren", sagt Klestadt. Das mache auch im Kleinen, im schulischen Alltag Sinn. "Ihr könnt stolz sein, dass es hier drei engagierte Streitschlichter gibt, die nicht wegschauen", betonte er. Anhand von Bildern erzählte Klestadt die Geschichte - sachlich, ohne auf die Tränendrüsen zu drücken und ohne erhobenen Zeigefinger. Sein Leidensweg beginnt 1936 mit der Flucht der Eltern und seines Bruders aus Deutschland nach Holland. "Meine Geschichte hat viele Parallelen zu der Anne Franks", so Klestadt. Er zeigt Bilder von Judengettos, von der Brandmarkung der Juden mit dem gelben Stern. Nach der Machtübernahme der Nazis galten auch in den Niederlanden für die Juden unzählige Verbote. Schulunterricht wurde von den Eltern illegal organisiert. 1943 wurde die Familie verhaftet und ins KZ Westerbork gebracht, 1943 kamen sie nach Bergen-Belsen. "Es gab kein Handy, kein Telefon, keine Zeitung - keine Kommunikation", fuhr Klestadt fort.
Beklemmung machte sich breit bei dem Bild der Viehwaggons, in denen bis zu 50 Männer, Frauen und Kinder zusammengepfercht waren, Stroh auf dem Boden und zwei Tonnen, eine mit Wasser, die andere für die Notdurft. "Auf der Fahrt hat man seine die Würde und den Respekt vor anderen verloren." Die Schüler erfahren vom Leben hinter Lagertoren, von den Toten und dem Abzählen der Lebenden auf dem Appellplatz. Da war kein Platz für menschliche Beziehungen, da ging es ums Überleben.
Klestadts Vater überlebte nicht, ein symbolischer Grabstein in der Gedenkstätte erinnert an ihn. Ein Satz aus Anne Franks Tagebuch mache deutlich, was die Menschen in den Lagern hofften: "Einmal wird dieser Krieg vorbei sein, einmal werden wir wieder Menschen und nicht nur Juden sein".
Mehrere Millionen Menschen, Juden, Zigeuner, Homosexuelle, Behinderte und politisch Andersdenkende wurden von den Nazis ermordet, "und die Verfolgung ethnischer Minderheiten geht auch heute noch weiter", so Klestadt daran.
Auch Widerstand in der Nazizeit
Es gab aber auch zur Nazizeit Widerstand, es gab Zivilcourage, erinnerte Klestadt an die Geschwister Scholl. Gemäß dem Flugblatt "Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt, zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit und entscheidet euch, ehe es zu spät ist", hoffe er, dass "wir alle etwas aus der Geschichte gelernt haben". "Wir haben schon oft im Unterricht, im Fernsehen davon gehört und gesehen, doch dass ein Zeitzeuge hautnah darüber so offen reden konnte, das hat uns alle tief beeindruckt", bemerkt der 15-jährige Fritz Sauer. "Ich glaube, dass viele unter uns anhand der persönlichen Geschichte und der schockierenden Fotos erst so richtig realisierten, was passiert ist.
20.11.2003 Weihnachtsfeier für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger im Hotel Burg Landshut
12.12.2003
BERNKASTEL-KUES. Die Mitglieder des Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage möchten am Freitag, 26. Dezember, 16 Uhr, im Hotel Burg Landshut eine gemeinsame Weihnachtsfeier von ausländischen und deutschen Mitbürgern und natürlich ihren Kindern begehen.
Menschen unterschiedlicher Kulturen, Nationen und Religionen, die in der Region leben, sollen einander besser kennen lernen. Dazu ist bei der Feier Gelegenheit. "Besonders unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus anderen Kulturkreisen stammen und hier im Landkreis wohnen, sind auf Toleranz und Verständnis angewiesen", heißt es dazu in einem offenen Brief, den Politiker verschiedener Parteien unterzeichnet haben. "Integration bedeutet vor allem Verstehen und Respekt vor dem Anderssein. Unbekanntes verursacht Unsicherheit und ist der Nährboden für Vorurteile. Gerade vor dem Hintergrund bietet die Einladung des Vereins Gelegenheit zum Austausch von Gebräuchen und Weihnachtstraditionen und bewusstem Aufeinanderzugehen."
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